Kinder und Spielwaren im 19. und 20. Jahrhundert.
Im zweiten Obergeschoss des Schlosses befindet sich eine der umfassendsten Dauerausstellungen zur Geschichte der Kindheit in dieser Region. Das Leben vieler Kinder wird in einem Ausstellungsbereich an Hand von Taufkleidern und -briefen, Patengeschenken und Möbeln für Kinder dargestellt.
Neben der häuslichen Erziehung spielte die Dorfschule des 19. Jahrhunderts dabei eine immer wichtigere Rolle. Im Mittelpunkt der Präsentation steht die Rekonstruktion eines historischen Klassenzimmers zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Der Ausstellungsbereich "Historische Spielwaren" gliedert sich in das so genannte "Lernspielzeug", dem Spielzeug für Knaben und das für Mädchen. Baukästen, optische Spielgeräte und Dampfmaschinen führten die Kinder des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts auf spielerische Art und Weise an die Welt der Erwachsenen heran. Die Technisierung des Alltags ließ eine Vielzahl von Spielwaren entstehen, die sich in erster Linie an Jungen richteten, wobei die Mobilität jeglicher Art im Vordergrund des Interesses stand. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt von Produkten der bedeutendsten deutschen Spielwarenfabrikanten. Puppen, Puppenstuben und -küchen, aber auch Plüschtiere stehen im Mittelpunkt der Spielwaren für Mädchen. Bei den Plüschtieren sei auf einen Teddy hingewiesen, der zwischen 1945 und 1952 in einer Werkstatt in Salzgitter-Lebenstedt produziert wurde.
Ein weiteres Segment dieser Abteilung widmet sich der "Militarisierung der Kindheit". Selten sind Kinder und Jugendliche mit Spielwaren, Büchern und Schulmaterialien derart auf einen kommenden Krieg vorbereitet worden, wie in den Jahren zwischen 1910 und 1945.