Frank Bösch ist überzeugt: "Der Umgang mit Diktatoren hat die bundesdeutsche Demokratie von Anfang an herausgefordert." Er zeigt auf der Grundlage umfassender Archivrecherchen, welche Interessen dabei aufeinandertrafen und was in den Hinterzimmern besprochen und angebahnt wurde. 

Mit den Regierungen, so Bösch, habe sich der Austausch mit Autokratien in Südamerika, Ostasien oder im Ostblock gewandelt. Durch gesellschaftlichen Protest hätten Werte und Sanktionen allmählich an Bedeutung gewonnen. 
Doch der wirtschaftsorientierte Pragmatismus bleibe das vorherrschende Muster, das die Geschichte der Bundesrepublik zutiefst geprägt habe.

Der Vortragende

Frank Bösch lehrt Europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam und ist Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF).