Verzicht auf den Wunsch, zu helfen und zu heilen - Vortrag

Verzicht auf den Wunsch, zu helfen und zu heilen - Vortrag

Maike Weth hält einen geschichtlichen Vortrag über das Krankenhaus Drütte, das aufgrund der steigenden Zahl von Arbeitskräften hinter der Hauptverwaltung der "Hermann Göring"-Werke errichtet wurde.

Der Vortrag

Hinter der Hauptverwaltung der Reichswerke „Hermann Göring“ entstand 1941/42 das Krankenhaus Drütte. Neben mehreren Gebäuden wurden auch unterirdische Sanitätsstollen für die medizinische Versorgung genutzt.

In dem Vortrag werden die baulichen Strukturen, das medizinische Personal und einzelne Krankengeschichten vorgestellt.

Im Jahr 1933 lebten 220 Menschen in dem kleinen Bauerndorf Drütte, das zum Landkreis Wolfenbüttel gehörte. Als 1937 die Reichswerke Hermann Göring gegründet wurden, kamen massive Veränderungen auf Drütte zu. Statt Bauernhöfen prägten bald Barackenlager das Ortsbild.

Denn mit dem Bau der Reichswerke kamen tausende Arbeitskräfte, zunächst freiwillig, später zunehmend als Zwangsarbeitende, in den Salzgitterraum und mussten untergebracht werden. Am Rand der Drütter Feldmark entstand das mehrstöckige Verwaltungsgebäude der Reichswerke. Außerdem wurde ein Krankenhaus erbaut, das bis 1967 in Betrieb war.

Zum KZ-Drütte

Eines der ersten Außenlager des KZ Neuengamme war das KZ Drütte. Es wurde ab Oktober 1942 in den Räumen des Lagers 27 unter einer Hochstraße auf dem Werksgelände der Reichswerke „Hermann Göring“ eingerichtet.

Die vier Unterkunftsblöcke befanden sich im Kurvenbereich der Straße. Krankenrevier, Magazin, Schreibstube und Küche gehörten ebenfalls zum KZ. Etwa 150 KZ-Aufseher waren in zwei gut ausgestatteten Baracken im Bereich der Außenkurve untergebracht.

Die Häftlingstransporte kamen überwiegend aus dem Stammlager Neuengamme; die Belegungszahl stieg schnell auf etwa 3000 Häftlinge an.

Die Häftlinge des KZ Drütte waren in der Rüstungsproduktion in den Reichswerken „Hermann Göring“ zur Arbeit eingesetzt. Den Schwerpunkt bildete die neu eingerichtete „Aktion 88“. Dort wurden Granaten mit einem Kaliber von 8,8 cm produziert.

Zwischen Oktober 1942 und April 1945 starben im KZ Drütte mehrere hundert Männer.

Anmeldung und Veranstaltungsort

Vortrag: Maike Weth
Treffpunkt: Hauptverwaltung/Salzgitter AG (Eingang Rückseite), Eisenhüttenstraße, 38239 SZ-Watenstedt

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung im Vereinsbüro ist erforderlich.

Arbeitskreis Stadtgeschichte e.V.
Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte
Wehrstraße 29
38226 Salzgitter-Lebenstedt
Tel.: 05341 / 44581
info@gedenkstaette-salzgitter.de



Ein historisches Luftbild von der Hauptverwaltung und des Krankenhauses der Herrmann Göring Werke.© Arbeitskreis Stadtgeschichte Salzgitter

Veranstaltungsort

Treffpunkt: Hauptverwaltung/Salzgitter AG (Eingang Rückseite), Eisenhüttenstraße, 38239 Salzgitter-Watenstedt

Veranstalter

Arbeitskreis Stadtgeschichte
Wehrstraße 29
38226 Salzgitter (Lebenstedt)